Grusswort zu Rosch HaSchana 5785 und zum 7. Oktober

Wieder stehen wir am Beginn eines neuen Jahres. Rosch HaSchana – ein Moment des
Rückblicks, des Innehaltens, aber auch der Hoffnung und des Neuanfangs. Dieses Jahr, das
hinter uns liegt, war für uns alle voller schwerer Herausforderungen. Die Welt scheint an so
vielen Stellen zu brennen: Israel ist von Bedrohungen umgeben, nun wurde es erneut vom
Iran attackiert, und aktuell führt Israel einen schwierigen Kampf im Libanon. Unsere
Schwestern und Brüder sind noch immer Geiseln in Feindeshand. Der Krieg in der Ukraine
reißt tiefe Wunden, und auch hier in Europa erleben wir eine traurige Zunahme
antisemitischer Vorfälle.
Besonders bedrückend ist der jetzt unmittelbar bevorstehende Jahrestag des 7. Oktober, an
dem sich der schreckliche Terror-Anschlag auf Israel jährt. Ein Tag, der uns alle tief
erschüttert hat und der unsere Verletzlichkeit, gleichzeitig aber auch unseren
unerschütterlichen Willen zur Stärke gezeigt hat. Wir denken an die Opfer, an ihre Familien,
an all jene, deren Leben durch diesen Angriff unumkehrbar verändert wurde. Lasst uns an
diesem Tag besonders innehalten und gemeinsam für Frieden und Sicherheit für alle beten.
All das lässt uns als Jüdinnen und Juden noch wachsamer, noch nachdenklicher werden. Doch
inmitten dieser Dunkelheit haben wir auch Licht gefunden. Unsere Gemeinden, und mit ihnen
unser liberal-egalitärer Verband JLEV, sind stärker geworden. Wir haben zusammengehalten,
füreinander gesorgt, einander Trost und Unterstützung geboten. Wir haben bei JLEV das
große Glück, einen Ort zu haben, an dem wir nicht anders sein müssen, an dem wir
authentisch, frei und ganz wir selbst sein dürfen.
Unsere Synagogen sind nicht nur Orte des Gebets – sie sind ein Zuhause, ein Hafen in
stürmischen Zeiten. Hier finden wir nicht nur spirituelle Nahrung, sondern auch den Mut, mit
Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Und diese Hoffnung wollen wir zum Anfang des
jüdischen Jahres 5785 mit euch teilen: Lasst uns auch im kommenden Jahr zusammenstehen,
unsere Gemeinschaft pflegen und unsere Traditionen mit Stolz und Liebe weitergeben.
An dieser Stelle möchten wir ein großes Dankeschön aussprechen. Danke an den JLEV
Gründungsvorstand, der in unserem ersten Jahr JLEV so weit vorangebracht hat:
Rebecca Seidler, Sarah- Elisa Krasnov, Tatjana Mass, Achim Dörfer, Rabbinerin Elisa
Klapheck, Ruth Geiß-Friedlander und Cornelia Haberlandt. Danke an alle unsere elf
Mitgliedsgemeinden, die den Verband mit Leben erfüllen. Nach den im September während
des JLEV Schabbatons in Freiburg erfolgten ersten regulären JLEV Vorstands-Wahlen
begrüßen wir zugleich den neuen Vorstand in seinem Amt: Rebecca Seidler und Sarah -Elisa
Krasnov, Cornelia Haberlandt und Tanja Mass sowie Rabbinerin Elisa Klapheck. Danke, dass
sie sich weiterhin mit Engagement und Herzblut einsetzen und JLEV mit bedeutungsvollen
Inhalten füllen.
Möge dieses Rosch HaSchana uns Gesundheit, Frieden und Kraft bringen. Mögen die Geiseln
sehr bald sicher zurückkehren, und mögen wir alle gemeinsam ein Jahr erleben, das geprägt
ist von mehr Licht als Schatten, mehr Segnungen als Flüchen, mehr Freude als Trauer.
JLEV wünscht allen Mitgliedern, Freundinnen und Freunden Schana Tova!

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